Tagungsmappe
Forderungskatalog
Unterschriftenliste zur Unterstützung des Forderungskataloges
Der Alleentag 2015 stand in diesem Jahr nicht nur im Zeichen des Alleenschutzes in Mecklenburg-Vorpommern. Gäste und Referenten aus Polen, Tschechien, Schweden, Frankreich und Spanien machten diesen Tag zu einem internationalen Ereignis. Die Referenten zeigten, wie Verbände dafür sorgen können, dass Alleen auch weiterhin angepflanzt und geschützt werden können.
Frau Chantal Pradines gab eine Übersicht über die Auswirkungen von Europäischen Vorschriften zur Verbesserung der Straßensicherheit auf die Zukunft unserer Alleen. Sie ist Alleen-Sachverständige beim Europarat.
Über die „Richtlinien für passiven Schutz an Straßen durch Fahrzeug-Rückhaltesysteme“ (RPS) wurde bei Neuanpflanzungen von Alleebäumen der Baumabstand zum Fahrbahnrand von bisher 4,5 m entsprechend den „Empfehlungen zum Schutz vor Unfällen mit Aufprall auf Bäume (ESAB)“ aus dem Jahre 2006 auf 7,5 m erhöht. Neuanpflanzungen sind so kaum noch möglich. Falschinterpretationen der RPS führten sogar in einigen Bundesländern in großem Umfang zu Fällungen von Altbaumbeständen an Straßen. Der BUND hat gemeinsam mit vielen anderen Organisationen einen Forderungskatalog für ergänzende Regelungen im Umgang mit diesen Richtlinien in Alleen und Baumreihen erarbeitet und die Teilnehmer des 11. Alleentages Mecklenburg-Vorpommern aufgerufen, diesen mit ihrer Unterschrift zu unterstützen.
Seit Sommer 2015 liegt nach 2008 der zweite Alleenbericht der Landesregierung dem Landtag vor. Er umfasst den Zeitraum 2008-2013. Der Landtag hatte 2007 beschlossen, dass ein solcher Bericht im 5jährigen Turnus erstellt werden soll. Beschrieben werden Konfliktpotenziale, Gefährdungsursachen, Umfang der Neu- und Nachanpflanzungen an Bundes- und Landesstraßen. Dr. Sven Reiter und Holger Münch vom Landesamt für Straßenbau und Verkehr legten dar, welche Maßnahmen die Landesregierung ergreift, um das Ziel, Schutz, Erhalt und Mehrung des Alleenbestandes an Bundes- und Landesstraßen in Mecklenburg-Vorpommern sicherstellen zu können.
Mehrjährige Nährstoffuntersuchungen an Jungbaumstandorten an außerörtlichen Straßen haben gezeigt, dass dort oft extreme Nährstoffdefizite herrschen. Diese Defizite sind mitunter so groß, dass sie die gesunde Entwicklung der Bäume ernsthaft gefährden können. Dr. Dietmar Bilz berichtete in seinem Beitrag über die Situation und Lösungsansätze in Mecklenburg-Vorpommern.
Aus verschiedenen Gründen wird immer wieder versucht, Bäume umzubringen. Verschiedenen Motivationen, Methoden und möglichst auch geeignete Nachweismethoden sollten auch Baumfachleuten bekannt sein. Prof. Dr. Dirk Dujesiefken war den Baummördern auf der Spur.
Der BUND plant den 12. Alleentag für den 2. November 2016 in Güstrow.
Wir würden uns freuen, Sie dort wieder begrüßen zu können!