Das Grüne Band am Ostseestrand

Durch ganz Europa erstreckt sich heute das Grüne Band entlang des ehemaligen Eisernen Vorhangs, vom Eismeer bis zum Balkan. Vier Jahrzehnte lang hat sich hier - in der Abgeschiedenheit von Todesstreifen, Sperrgebieten und Entsiedelung - eine in Europa einzigartige Naturlandschaft entwickelt, die vermutlich das einzig positive Erbe der unmenschlichen ehemaligen Grenze ist. Damit diese wertvollen Lebensräume erhalten bleiben, entstand an der ehemaligen innerdeutschen Grenze in den Tagen der friedlichen Revolution 1989 das Grüne Band, das in den Folgejahren durch ganz Europa verlängert wurde und inzwischen den gesamten ehemaligen Eisernen Vorhang abdeckt.

Sperrgebiete militärischer und anderer Art reihten sich auch an der Ostsee Mecklenburg-Vorpommerns in großer Zahl entlang der Küste, oft weiträumig ungenutzt und teilweise mehrere 100 km² groß. Heute sind diese Gebiete Vergangenheit, aber geblieben ist die wertvolle Natur, die sich quasi "im Schutz" dieser Gebiete erhielt oder neu entwickelte. Der BUND Mecklenburg-Vorpommern  hat daher im Jahr 2007 mit Aktivitäten begonnen, die das "Grüne Band am Ostseestrand" entwickeln und für die Zukunft bewahren sollen. Zuerst lag der Schwerpunkt auf intensiver Öffentlichkeitsarbeit und dem Knüpfen von Kontakten zu nationalen und internationalen Partnern, die in Schutz- und Entwicklungsmaßnahmen eingebunden werden können. So wurde eine in der Presse viel beachtete Informationstour per Schiff entlang der Küste Mecklenburg-Vorpommerns durchgeführt.

International hat der BUND in Partnerverbänden in anderen Ostseeanrainerstaaten Interesse am Grünen Band und seinem Schutz geweckt. Letzteres mündete in der Ausarbeitung eines EU-Förderantrags im Rahmen des INTERREG IV B-Programmes, der die internationalen Schutzaktivitäten im Grünen Band Ostsee, dem "Baltic Green Belt", auch finanziell absichern soll. Das INTERREG-Projekt vernetzt eine Gruppe von 20 Partnern aus allen Anrainerstaaten der südlichen und östlichen Ostsee und deckt damit den Verlauf des Grünen Bandes im Ostseeraum vollständig ab.

Eine Besonderheit des Grünen Bandes an der Ostsee ist, dass hier im Gegensatz zum restlichen Grünen Band nicht nur Landlebensräume vorkommen, sondern Meereslebensräume einen Großteil der Fläche einnehmen. So werden unterseeische Riffe und Sandbänke genauso wie Salzgrasländer und Dünen bis zu Küstenwäldern mit einbezogen.

Mecklenburg-Vorpommern bietet mit seinen über 1700 km Küstenlinie eine Vielzahl dieser Lebensräume auf beiden Seiten der Wasserlinie. Der BUND MV ist im Baltic Green Belt Projekt u.a. aktiv um

  • Flächen am Grünen Band zu schützen und zu erhalten
  • einen gemeinsamen Weg für Mensch und Natur zu finden, u.a. durch nachhaltigen Tourismus
  • Öffentlichkeitsarbeit und Information zum Grünen Band zu liefern
  • Zusammenarbeit zwischen Behörden, Gemeinden und Naturschutz zu erreichen
  • Eingriffe am Grünen Band zum Wohl der Natur durch fachliche Stellungnahmen zu beeinflussen

 

Eingriffe am Grünen Band

Trotz vieler Schutzgebiete ist das Grüne Band der Ostseeküste an zahlreichen besonders wertvollen Orten durch Bauvorhaben - von der Feriensiedlung im Küstenschutzstreifen bis zum Seekiesabbau im Meeresnaturschutzgebiet - bedroht. Der BUND hat eine Übersicht von 69 Vorhaben allein in den letzten zwei Jahren zusammengestellt.

Übersichtskarte Eingriffe am Grünen Band


Tabellarische Übersicht Eingriffe am Grünen Band

 

 

Weitere Informationen:

  • Unsere ausführlichen Internetseiten zum Grünen Band Ostsee: www.balticgreenbelt.de
  • Regionalgeschäftsstelle Rostock, Wismarsche Str. 3, 18057 Rostock
    Tel. 0381-4902403

Externe Links:

 

Das Projekt Baltic Green Belt wird unterstützt:

  • durch Kofinanzierung der Europäischen Union (Europäischer Fonds für regionale Entwicklung)


      • und durch die Norddeutsche Stiftung für Umwelt und Entwicklung aus Erträgen der Umweltlotterie BINGO!


      ... zum Grünen Band Ostsee finden Sie auf unseren Internetseiten unter www.balticgreenbelt.de

      Baltic Green Belt
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