- Erfahrungsaustausch mit Berufskollegen im Biossphärenreservat Rhön/
- Neue Ideen für mehr regionale Qualitätsprodukte und bessere Vernetzung in MV
Vertreter der ökologischen Anbauverbände des Agrarbündnisses Mecklenburg-Vorpommern - Bio-Bauern, -Verarbeiter und -Vermarkter unsd Natur- bzw. Umweltschützer- kehrten von einer sechstägigen BIO-Fach-Exkursion in das Biossphärenreservat Rhön zurück. Die zehn BIO-Botschafter besichtigten dort zwölf kleine und mittlere Bio-Höfe mit bäuerlicher Erzeugung, hofeigener Verarbeitung und direkter bzw. regionaler Vermarktung sowie zwei mittlere Keltereien bzw. eien Brauerei und führten mit den Berufskollegen intensive Fachgespräche. Dr. Burkhard Roloff vom BUND und Organisator zu den Ergebnissen der BIO-Fachexkursion allgemein: „Während der BIO-Fachexkursion haben wir erlebt, dass auch in einer strukturschwachen Region, wie der Rhön eine erfolgreiche Regionalentwicklung möglich ist. Die Beispielbetriebe beweisen es: Bio und regional hat Zukunft. Das wichtigste dafür sind ideenreiche und tatkräftige Menschen, die die Region gemeinsam voranbringen wollen. Regional- oder Dachmarken können dabei hilfreich sein. Davon konnten wir uns überzeugen bei der Rhöner Apfelinitiative, den Rhönschäfern, den Rhöner Weideochsen-Haltern, den familienbetriebenen Keltereien Elm und BIONADE, im Rhönschaf-Hotel sowie in der thüringischen Hofkäserei Belrith und im Ökozentrum in Vachdorf.“
Roloff zu den Ergebnissen der BIO-Fachexkursion für unser Land. „In der Rhön konnten wir erkennen, dass wir sowohl auf den teilnehmenden Bio-Betrieben als auch allgemein in Mecklenburg-Vorpommern in der ökologischen Erzeugung gut aufgestellt sind. Die hofeigene bzw. handwerkliche Verarbeitung und die regionale Vermarktung hinkt bei uns jedoch hinter dieser positiven Entwicklung hinterher. In den zwei Biossphärenreservaten - Südost Rügen und Schaalsee – haben wir noch großen Nachholbedarf. Das betrifft sowohl die Haltung und Vermarktung regionaler Nutztierrassen, wie das Rauhwollige Pommersche Landschaf, die Entwicklung einer unverwechselbaren Gastronomie und Hotelerie bzw. des sanften Tourismus als auch originelle Formen der Vermarktung der regionalen Produkte. Voraussetzung dafür ist, dass die vorhandenen Betriebe ein eigenständiges Profil entwickeln mit mindestens einem Alleinstellungsmerkmal. Das schafft langfristig Wertschöpfung in der Region, ergibt Attraktivität für Touristen und führt zur regionalen Identität der Menschen.“
Roloff weiter zu den Ergebnissen der BIO-Fachexkursion für die Teilnehmer: „Alle Teilnehmer der BIO-Fachexkursion haben neue Ideen und Anregungen mit nach Hause gebracht. Die vermarktenden Bio-Betriebe wollen noch mehr regionale Produkte ins Sortiment nehmen. Die Bio-Höfe wollen ihre Internet-Auftritte verbessern und die Präsentationen des Betriebes bei Betriebsführungen. Die Äpfel von vorhandenen Streuobstwiesen sollen regional besser verarbeitet und vermarktet werden. Der Geschäftsführer des Bio-Gutes Gallin will die Planung einer Bio-Gas-Anlage auf Festmistbasis voranbringen. Alle Teilnehmer wollen sich besser vernetzen und gemeinsam neue Marketingformen entwickeln. Ein Nachbereitungstreffen der BIO-Fachexkursion soll im Januar 2012 auf dem Demeter-Hof von Insel e.V. in Kransdorf auf der Insel Rügen stattfinden.“