An unseren Boddeenküsten, Flüssen und Seen sind Schilfröhrichte gesetzlich geschützte Lebensräume, die eine vielfältige Tierwelt beherbergen. Gleichzeitig sind Schilfröhrichte traditionell genutzte Flächen, die einem faszinierenden Gewerbe als Rohstofflieferant dienen. Seit vielen Jahrhunderten werden Häuser im Norden mit Schilfdächern gedeckt. Die Rohrdachdeckerei ist deshalb in Mecklenburg-Vorpommern ein traditionelles Handwerk, das verständlicherweise den Rohstoff Schilf aus dem eigenen Land beziehen möchte. Schilfröhrichte sind aber heutzutage zahlreichen negativen Einflüssen ausgesetzt. Seit mehreren Jahren gehen die Röhrichtbestände in Mecklenburg-Vorpommern zurück. Die Ursachen sind nicht restlos geklärt. Oftmals gehen die Bestände durch Bautätigkeiten, durch starken Wellenschlag (Bootsverkehr, zunehmende Stürme) oder durch die Nährstoffbelastung der Gewässer zurück. Eine Nutzung der Schilfbestände muss deshalb mit Augenmaß geschehen. Aspekte des Artenschutzes müssen dabei eine wichtige Rolle spielen.
Im folgenden weitere Informationen, u.a. eine Stellungnahme des BUND aus einem konkreten Genehmigungsverfahren, das jene naturschutzfachlichen Vorgaben aufführt, die aus Sicht des BUND bei der Schilfmahd beachtet werden sollten.
Stellungnahme Schilfmahd BUND M-V
Richtlinie für die Mahd von Schilf in Mecklenburg-Vorpommern
Lebensraum Schilf - Ein Merkblatt
Beispiel für den Rückgang von Schilf: Schweriner See