Die Ostsee

Die Ostsee ist ein einmaliges Ökosystem mit besonderen Lebensräumen. Sie ist gekennzeichnet durch eine große biologische Vielfalt und ist in ökologisch intakter Form die Grundlage für Tourismus, Fischerei und Schifffahrt. Durch starke Nutzung und aufgrund immenser Einleitungen in die Ostsee, ist dieses Bild allerdings erheblich getrübt. Algenpest und Quallenplage sind häufig der Wermutstropfen an den sommerlichen Stränden. Viele seltene Seevögel, Robben und Schweinswale müssen mit immer stärker zunehmendem Seeverkehr fertig werden und zusätzlich bedrohen mögliche Havarien die Sicherheit und Ökologie der Ostsee und ihrer Küstenregionen.

Um die Einzigartigkeit des Ökosystems Ostsee zu bewahren, bedarf es eines strikten Naturschutzes, der den Erhalt der biologischen Vielfalt und der ökologischen Stabilität sichert. Die Ausweisung von Meereschutzgebieten – NATURA 2000 - ist eine Möglichkeit die wertvollen und seltenen Ökosysteme zu würdigen. Für einen Schutz dieser Gebiete bedarf es jedoch auch eines gezielten Managements der Nutzungen.

 

 

Bund und Länder versagen beim Schutz der letzten Ostseeschweinswale - Umweltorganisationen fordern bessere Regulierung von Fischerei und Unterwasserlärm

Bild: Dr. Thomas Pitsch

Acht deutsche Umweltverbände fordern die Bundesregierung und die Länder Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein auf, endlich die letzten Ostsee-Schweinswale zu schützen, um das Aussterben des einzigen deutschen Ostseewals zu verhindern. Die Population in der zentralen Ostsee ist auf maximal 450 Tiere zusammengeschrumpft und gilt als stark vom Aussterben bedroht.

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Regierung muss beim Schutz der Meere nachbessern - Verbände kritisieren Maßnahmenplan und legen Schattenliste vor

Foto: Anke Hofmeister

Berlin/Hamburg: Mit scharfer Kritik reagieren acht deutsche Umweltverbände auf die aktuellen Meeresschutzpläne von Bund und Ländern. „Der vorliegende Entwurf enttäuscht. In dieser Form wird er kaum verhindern, dass Düngemittel, Pestizide und andere Gifte aus der Landwirtschaft oder der Industrie in die Meere gelangen." Mehr

Streitfall Meeresschutz

Allianz aus Umweltorganisationen verklagt Bundesregierung wegen fehlendem Meeresschutz in Nord- und Ostsee

Meeresschutz findet in Deutschland nur auf dem Papier statt: In den zehn Offshore-Schutzgebieten in Nord- und Ostsee sind  auch acht Jahre nach ihrer Ausweisung keinerlei Schutzmaßnahmen in Kraft. Dagegen klagt jetzt eine Allianz der Umweltorganisationen Greenpeace, WWF, BUND, NABU, Deutsche Umwelthilfe, WDC (Whale und Dolphin Conservation) und dem Deutschen Naturschutzring (DNR), der die formell gegen das Bundesamt für Naturschutz gerichtete Klage heute am Verwaltungsgericht Köln einreichte. Mehr

Hintergrundpapier

BUND begrüßt Senkung von Schwefelgehalt für Schiffsdiesel in Nord- und Ostsee

Reedereien und Hafenwirtschaft haben die seit 2010 geltenden schärferen Umweltauflagen für die Schifffahrt in Nord- und Ostsee kritisiert. Landesverkehrsminister Schlotmann (SPD) stellte sich jüngst in dieser Sache an die Seite der Fortschrittsverweigerer. Der BUND begrüßt hingegen die neuen Grenzwerte für Schwefel in Schiffsdiesel und fordert von der Politik eine konsequente Unterstützung von Umwelt- und Gesundheitsschutz an unseren Küsten. Mehr...


Gründung der Naturschutzstiftung Deutsche Ostsee ebnet Weg für mehr Meeresnaturschutz

Greifswalder Bodden und Halbinsel Struck (Foto: V.Miske)

Der Umweltschutz im Ostseeraum wird ausgeweitet: Am 28.März 2011 wurde die Gründung der Naturschutzstiftung Deutsche Ostsee offiziell bestätigt. Die Stiftung mit Sitz in Greifswald hat die Aufgabe, zusätzlichen Meeresnaturschutz an und vor der deutschen Ostseeküste umzusetzen. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der finanziellen Förderung oder Durchführung von Naturschutzmaßnahmen, die den Nutzungsdruck auf die Meereslebensräume verringern, Biotope wieder herstellen und Überdüngung des Ostsee reduzieren. Die Gründung der Stiftung ist die konsequente Erfüllung der Vereinbarungen für mehr Naturschutz, die die Umweltverbände BUND und WWF Deutschland mit dem Unternehmen Nord Stream im vergangenen Jahr getroffen haben.

 

 

In der Stiftung bilden Vertreter von BUND und WWF gemeinsam mit dem Staatssekretär im Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz den Vorstand. Die Arbeit in den Stiftungsgremien ist ehrenamtlich. Vorstandsvorsitzender Jochen Lamp vom WWF wertet die Stiftungsgründung als großen Erfolg für den Schutz der Meeresumwelt:

„Wir haben erreicht, dass auch Eingriffe in das Ökosystem unter Wasser ausgeglichen werden müssen. Die Rechtsform einer Stiftung gestattet uns nun, gemeinsam mit allen Partnern ohne Zeitdruck die wirkungsvollsten Maßnahmen für den Ostseeschutz zu ermitteln und diese dann zielstrebig umzusetzen.“

Corinna Cwielag vom BUND übernimmt den stellvertretenden Vorstandsvorsitz der Stiftung und betont „Wir sind froh, dass wir nun endlich an die Naturschutzaufgaben gehen können, anstatt Klagen zu finanzieren.“ Vorstandsmitglied Staatssekretär Dr. Karl Otto Kreer,sagte "Durch die Mitwirkung von Mitgliedern der Landesregierung im Vorstand wie auch im Kuratorium der "Naturschutzstiftung Deutsche Ostsee" wird deutlich, dass das Land Mecklenburg-Vorpommern dem Schutz unseres Binnenmeeres eine sehr hohe Priorität einräumt.“

Im Kuratorium, dem strategischen Aufsichtsgremien der neuen Stiftung, arbeiten zudem auch Vertreter des NABU, der Staatskanzlei Mecklenburg-Vorpommern und des Stifters zusammen

Die Stiftung war notwendig geworden, da es dem Unternehmen Nord Stream nicht gelungen war, bis zum Sommer 2010 zusätzliche Naturschutzkompensationsmaßnahmen im Wert von 10 Millionen Euro für den Bau der Gaspipeline in deutschen Gewässern zu ermitteln und rechtssicher nachzuweisen. Vorausgegangen war den Vereinbarungen eine Klage der Verbände gegen die Genehmigung des Pipelinebaus in den Küstengewässern Mecklenburg-Vorpommerns, mit dem Ziel die später mit Nordstream vereinbarten Maßnahmen im amtlichen Planfeststellungsverfahren verbindlich festzuschreiben. Da die Ziele in einem direkten Vergleich mit dem Unternehmen erreicht wurden, hatten die Verbände auf die Fortsetzung des langwierigen Klageverfahrens verzichtet.

Die mit der Stiftung möglichen Umweltschutzmaßnahmen sind nur ein Teil eines umfangreicheren Programmes um die Eingriffe durch den Pipelinebau in die Natur der deutschen Ostsee zu mindern: Die Verbände hatten ebenfalls konkrete Kompensationsmaßnahmenerreicht: So wird der schlickreiche Mergelboden nun nicht mehr auf dem Meeresboden verklappt, sondern an Land gebracht oder als Baumaterial verwendet. Dadurch wird eine unnötige Wasserverschmutzung vermieden, die ein Absterben von Meereslebewesen zur Folge gehabt hätte. Dies kommt unter anderem dem Heringslaich zugute. Als zusätzliche Ausgleichsmaßnahme wird die Fangzeit für Heringe im Greifswalder Bodden während der Laichzeit um zehn Tage verkürzt. www.ostseestiftung.de