Siegel und Zertifikate

Siegel und Zertifikate sind für den Verbraucher im alltäglichen Konsum-Dschungel hilfreiche Wegweiser, um die richtige Wahl zu treffen. Es gibt sie nicht nur bei Lebensmitteln und Kleidung, sondern ebenso bei Holzprodukten.
Bei der Wahl des richtigen Papiers sind generell Produkte zu bevorzugen, die zu 100% aus Altpapier bestehen. Durch die Altpapierverwertung kann ein hohes Einsparpotential an Energie, Wasser, Ressourcen und auch bezüglich der Abfallbelastung erzielt werden.

Im Folgenden werden die gängigsten Siegel vorgestellt und Hinweise dazu gegeben, welche empfehlenswert sind.

Der Blaue Engel

  • Sehr empfehlenswert
  • Zu 100% aus Altpapier hergestellte Produkte
  • kein Frischfaserbedarf
  • Richtlinien für Verwendung von Bleichmitteln und bestimmter Stoffe (z.B. Farbmittel, optische Aufheller, Quecksilber- und Bleiverbindungen)
  • Ökologische und gesundheitliche Aspekte
  • Rohstoffherkunft, Produktion und Gebrauchstauglichkeit der Produkte wird betrachtet

Ökopa und ÖkopaPlus

  • Firmeneigene Marken des Unternehmens Venceremos
  • Siegel wird nur bei vorheriger Auszeichnung mit Blauem Engel vergeben
  • Erfüllung einschlägiger Kriterien und zu 100% aus Altpapier hergestellte Produkte
  • Keine Bleichung mit Chlor oder chlorhaltigen Verbindungen
  • Weißung des Papieres nur mit Naturstoffen (z.B. Kaolin, Latex, Kreide oder Stärke)
  • Zusammenarbeit mit Umweltorganisationen

    Z.B. Schulserie mit dem BUND (Schreibhefte mit Informationen zu verschiedenen gefährdeten europäischen Tieren)

FSC

  • Nur bedingt für Papierprodukte empfehlenswert, da Produkte nicht aus Altpapier bestehen, sondern aus  Frischafsern hergestellt wurden
  • 3 Abstufungen: pure, mixed, recycled
  • Produkte mit Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft 
    • Vorsicht: auch bei einem geringeren Anteil Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft kann das Siegel in der Abstufung Mixed vergeben werden!
  • Immer häufiger sind Fälle an die Öffentlichkeit gekommen, in denen gravierende Missstände bei Vergabe der Siegel festgestellt wurden
    • Beispiel: Siegel wurde an Firmen vergeben, die Landrechte der Urbevölkerung verletzten, um Urwaldflächen zu roden und Plantagen nach FSC-Standards zu errichten
  • Momentan beste Alternative für Holzprodukte
  • FSC-Stufe Recycled: Verwertung bereits geschlagener Holzreste
    • jedoch ist der Energie- und Wasseraufwand immer noch deutlich höher als bei Altpapierverwertung

PEFC

  • Nicht zu verwechseln mit der FSC-Zertifizierung!
  • Nicht empfehlenswert!
    • garantiert keine nachhaltige Forstwirtschaft
  • Zusammenschluss von Forstwirtschaftsunternehmen: rein wirtschaftlich orientierte Ziele
  • Keine strikten Regelungen, offene Formulierungen der Richtlinien
  • Keine Vor-Ort-Besichtigung der Wirtschaftswälder vor Siegelvergabe –> nur vereinzelte Stichproben

Aqua pro Natura und Weltpark Tropenwald

  • Nicht empfehlenswert
  • Firmeneigenes Doppelsiegel für Schulhefte und Schreibwaren
  • Äußerst fragwürdige Standards und Kontrollen
  • Keine Garantie, dass verwendetes Holz nicht aus Urwaldregionen Kanadas oder Russlands stammen


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