Die A14 ist mit harten Eingriffen in den wertvollen, bislang ungestörten Landschaftsraum östlich des Schweriner Sees verbunden. Das Gebiet hat herausragende Funktion als Rastfläche für Zugvögel und wird durch die 40 Kilometer lange neue Autobahnstrecke empfindlich gestört. Um das Vogelschutzgebiet queren zu können, wurde das Schutzgebiet soweit zurechtgeschnitten, dass der Bau der Autobahn zulässig wurde. Die neue A14 zerschneidet das Gebiet auch für wandernde Tierarten. In dem im Dezember 2009 eröffneten 15 Kilometer langen Abschnitt zwischen Cambs und Jesendorf wurden zwei ökologisch wichtige Talräume mit zu engen Brückenbauwerken beeinträchtigt. Es handelt sich um den Talraum am Cambser Seensystem im Oberlauf der Warnow bei Liessow und das Tal des Seen-Systems mit der Döpe, einem nördöstlichen Niederunsgbereich des Schweriner Sees bei Dämelow. Für die Widerlager der Brücken sind diese Täler teilweise verschüttet.Insgesamt werden durch die A14 am Ostufer des Schweriner Sees 800 Hektar durch Lärm, Licht und Schadstoffemissionen des Verkehrs unmittelbar belastet.
Verkehrsplanerisch ist der Autobahnneubau durch Wälder und Seenbereiche auf der Ostseite des Schweriner Sees eine Fehlentscheidung. Einziger Grund ist das aus DDR-Zeiten vorhandene Teilstück der Anbindung an die A24. Die direkte Entfernung zwischen Schwerin und Wismar auf der Westseite des Schweriner Sees beträgt 10 Kilometer weniger als der jetzige Autobahnneubau. Der BUND hatte den vorsichtigen Ausbau der vorhandenen Bundesstraße B 106 mit Ortsumgehungen statt des Autobahnneubaus gefordert. Alle Gewerbebereiche befinden sich im Süd- und Westteil der Schweriner Raumes. Sie sind über die neue Ortsumgehung im Westen der Stadt an die kürzere und direkte Verbindung angebunden, um zur Autobahn zu kommen, müssen sie jetzt jedoch die teilweise enge und bewohnte Bundesstraße 321 im südlichen Niederungsbereich des Schweriner passieren. Der Druck auf weiteren Straßenausbau ist vorprogrammiert.
Verkehrspolitisch ist der Autobahnneubau eine Sackgasse. Neue Autobahnen erzeugen neuen Verkehr. Es ist wissenschaftlich belegt, dass das Verkehrswachstum nach Autobahnneubauten etwa doppelt so hoch ist (+12%) wie im bestehenden Straßennetz (+6%). Die A14 wird dafür sorgen, dass mehr Hinterlandverkehre des Wismarer Hafens als Schwerlastverkehr sowohl das Klima als auch das untergeordnete Straßennetz belasten.Der Verkehrssektor ist für zwanzig Prozent der Klimagase verantwortlich. Der BUND fordert insbesondere den Schwerlastverkehr auf die Schiene zu verlagern.
Gegen den Weiterbau der A14 in Richtung Magdeburg wird sich der BUND stark engagieren, weil für die Neubautrasse in Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern über dreißig europäische und nationale Naturschutzgebiete mit Vorkommen bedrohter Arten geopfert werden. In Brandenburg führt die geplante neue Elbbrücke zur Zerstörung einer wertvollen Auenlandschaft. Der Ausbau der B 189 und der B 5 kann das veranschlagte Verkehrsaufkommen von Schwerin nach Süden spielend bewältigen. Ein Zubau von Fahrspuren, Ortsumfahrungen und vor allem die Förderung des öffentlichen Verkehrs würde die Erreichbarkeit der Region deutlich verbessern, die Städte entlasten und rund eine halbe Milliarde Euro Steuergelder einsparen. Die A 14 würde die Region vor allem zum Transitraum machen.