BUND Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland


Die Ostsee

Ein kleines Meer mit großen Problemen

Die Ostsee ist ein einmaliges Ökosystem mit besonderen Lebensräumen. Sie ist gekennzeichnet durch eine große biologische Vielfalt und ist in ökologisch intakter Form die Grundlage für Tourismus, Fischerei und Schifffahrt. Durch übermäßige Nutzung und aufgrund immenser Einleitungen in die Ostsee, ist dieses Bild allerdings erheblich getrübt. Algenpest und Quallenplage sind häufig der Wermutstropfen an den sommerlichen Stränden. Viele seltene Seevögel, Robben und Schweinswale müssen mit immer stärker zunehmendem Seeverkehr fertig werden und zusätzlich bedrohen mögliche Havarien die Sicherheit und Ökologie der Ostsee und ihrer Küstenregionen.

Um die Einzigartigkeit des Ökosystems Ostsee zu bewahren, bedarf es eines strikten Naturschutzes, der den Erhalt der biologischen Vielfalt und der ökologischen Stabilität sichert. Die Ausweisung von Meeresschutzgebieten – NATURA 2000 - ist eine Möglichkeit die wertvollen und seltenen Ökosysteme zu würdigen. Für einen Schutz dieser Gebiete bedarf es jedoch auch eines gezielten Managements der Nutzungen.

Entstehungsgeschichtlich ist die Ostsee ein sehr junges Meer, das sich erst nach dem Zurückziehen der Gletscher und den damit verbundenen Erdhebungen und -senkungen nach der letzten Eiszeit bildete. Sie ist heute das größte Brackwassermeer der Erde. Der Salzgehalt des Wassers nimmt vom Kattegat mit etwa 1,9 % bis zum Bottnischen Meerbusen mit nur noch 0,3 % stark ab. Das führt dazu, dass Fischarten wie Dorsch und Hering vorkommen, aber auch typische Süßwasserfische wie Barsche und Hechte.

Die Schwierigkeit beim Schutz dieses kleinen und flachen Meeres liegt besonders in der intensiven Nutzung und dem starken Eintrag an Nähr- und Schadstoffen. Der Wasseraustausch findet lediglich über die Verbindungen zur Nordsee, die Belte und den Sund statt. Für den vollständigen Austausch benötigt es mindestens 30-35 Jahre, so dass sich eingetragene Stoffe in der Ostsee anreichern. Deshalb gilt die Ostsee heute auch als das am stärksten verschmutzte Meer der Welt.

Die größte Herausforderung liegt darin, alle neun Anrainerstaaten mit unterschiedlichsten wirtschaftlichen Interessen dazu zu bewegen, sich gemeinsam für den Schutz der Ostsee zu engagieren. Um eine bessere Koordination und den Ausbau der Schutzmaßnahmen zu erreichen, wurde 2002 die Helsinki-Kommission (HELCOM) eingerichtet.

Ein wichtiger Ansprechpartner bezüglich Natur- und Meeresschutz in Deutschland ist der BUND. Speziell für den Ostseeschutz engagieren sich ehrenamtliche Menschen regelmäßig innerhalb der AG Ostsee.

Weitere Informationen zum landesweiten Ostseeschutz unter www.bund-mecklenburg-vorpommern.de

Aktionen des BUND Rostock: Treffen der AG Ostsee; Aufklärung über die Auswirkungen von Mikroplastik; Müllsammelaktionen; Aktionen für eine abfallminimiere HanseSail; Ostsee- und Küstenexkursionen

Forderungen des BUND Rostock: Verbessertes Management der Nutzungen; Reduzierung des Nähr- und Schadstoffeintrages; Naturnahes Belassen einiger Strandabschnitte

Quelle: http://archiv.bund-mecklenburg-vorpommern.de/ueber_uns/bund_gruppen/rostock/themen_und_projekte/ostseeschutz/