Die Vogelschutzgebiete des Salzhaffs liegen nur gut 300 Meter vom Ende der Start- und Landebahn entfernt, die Ortschaften Blengow, Roggow, liegen in einem Umkreis von ca. 1000 Meter, die Mutter-Kind-Klinik der Awo-Sano ist ca. 2000 Meter entfernt. Der vom Flugplatz ausgehende Fluglärm überzieht allerdings einen noch viel größeren Bereich, der von Pepelow bis Rerik und von Biendorf bis Neubukow reicht. Durch Unterschriftenliste des Vereins W.a.S. e.V. belegt ist, dass sich alleine im Ostseebad Rerik mit etwa 2300 Einwohnern 1800 Bürger (80 %) gegen den Sonderlandeplatz Zweedorf ausgesprochen haben. Zur Zeit nehmen die Bürgerproteste noch erheblich an Breite und Schärfe zu. Neben Umweltverbänden, Bürgerinitiativen und lokalen Parteien engagiert sich auch die ortsansässige Freie Wählergemeinschaft Zweedorf gegen den Flugplatz.
Der Flugplatz ist zugelassen für die meisten Flugsportgeräte bis zu einem Gewicht von 2 Tonnen. Ausnahmegenehmigungen werden großzügig durch die Obere Luftfahrtbehörde im Verkehrsministerium Schwerin erteilt. Die Eigentümer des Flugplatzgeländes wechselten seit 1990 mehrere Male. Heute ist der Eigentümer Friedrich Steinfeldt, Kaufmann aus Bad Schwartau, ehemaliger Vorsitzender des Fallschirmspringerclubs Lübeck e.V., der durch zwei tödliche Fallschirmspringerabstürze in den letzten Jahren in die Schlagzeilen gekommen ist. Herr Steinfeldt ist Flugsport-„Enthusiast“, der seinen Traum vom Airpark über die Belange von Mensch und Natur in der Region stellt. Sein Skypark Salzhaff, den er zusammen mit der Alto GmbH umsetzen möchte, ähnelt im Konzept den Airparks in Berlin-Friedersdorf und Strahlsund-Barth, wobei die letzteren in deutlich attraktiverem Umfeld liegen.
Die Geschichte des Flugplatzes ist gekennzeichnet durch eine lange Reihe von Verstößen gegen geltende Bestimmungen, Gesetzesübertretungen und sonstige „Unregelmäßigkeiten“.
Beweise hierfür liegen dem BUND vor, u.a. in Form von Originaldokumenten sowie Aussagen staatlicher Luftfahrtämter. Sie wurden als integraler Bestandteil von Anzeigen an die Luftfahrtbehörden im Land übermittelt. Darüber hinaus beteiligen sich viele Bürger an der Überwachung des Flugbetriebs, z. B. in Form von exakten Flughöhenbestimmungen. Verstöße werden auch hier zur Anzeige gebracht.
Die BUND Ortsgruppe schlägt vor:
Alternatives Umnutzungskonzept Photovoltaik/Umwelt- und Technologiepark
Da die Umwandlung des Flugplatzgeländes Zweedorf in ein Naturschutzgebiet als nicht mehrheitsfähig angesehen wird, hat die Ortsgruppe in den letzten Monaten einen Umnutzungsvorschlag für das Gelände erarbeitet, der eine nüchterne Güterabwägung versucht, welche die wirtschaftlichen Interessen des Eigentümers, aber auch die Belange der Natur (v.a. des Vogelschutzes) nach dem neuesten Stand der Wissenschaft, sowie die Interessen der Menschen in der Region, v.a. der Anwohner (darunter junge Familien mit Kindern), mit ihrer momentanen Fluglärmbelastung berücksichtigt: „Sauberer Strom für die Region“ über die größte Photovoltaikanlage in M-V in Kombination mit einem touristischen Umwelt- und Technologiepark auf der Basis neuester museumspädagogischer Konzepte nach dem Motto: „Experimentieren für groß und klein“. Nach gegenwärtigen Plänen ist ein Schwerpunkt dieses Parks die Darstellung alternativer Energiegewinnungsmethoden: (i) Sonnenenergie, (ii) Windkraft, (iii) Strom aus Wasserkraft. In diesem Zusammenhang ist von Bedeutung, dass spätestens seit Gründung der Firma Nordex in Rerik alternative Energien in der Region zuhause sind, und auch die Landesregierung alternative Energiegewinnungskonzepte für die Region ausdrücklich befürwortet.
Für die Photovoltaikanlage wurden bereits zwei konkrete Vorschläge von Spezialfirmen erarbeitet, Investoren für die mit einem Gesamtvolumen von 36 Millionen Euro geplante Anlage stehen bereits zur Verfügung. Das Modell sieht aber auch ausdrücklich die Möglichkeit einer Gemeinde- und Bürgerbeteiligung vor. Die Anlage wäre mit 8,4 Megawatt das größte Photovoltaikkraftwerk in Mecklenburg-Vorpommern und in der Lage, mehr als 2500 Einfamilienhäuser in der Region mit Strom zu versorgen, - unter Einsparung von 5500 Tonnen CO2 pro Jahr. Für den Umwelt- und Technologiepark würden Spezialisten der Museumspädagogik hinzugezogen, um ein attraktives, touristisches Angebot darzustellen. Dazu käme natürlich Gastronomie, evtl. auch noch spezielle Projekte wie ein Tropenhaus plus ein Bildungs- und Beratungsangebot v.a. für alternative Energien.
Herrn Steinfeldt, dem gegenwärtigen Eigentümer des Geländes wurde von den Investoren ein attraktives Kaufangebot und alternativ ein Pachtmodell offeriert, dass ihm das 4- bis 7-fache seines ursprünglichen Kaufpreises einbringen würde.